Europäische Kulturtage Karlsruhe 2014 Krieg/Frieden 1914/2014

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Europäische Kulturtage Karlsruhe 2014 Krieg/Frieden 1914/2014

 

HfG | Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe

musiktheater intégrale | Ltg. Dr. Achim Heidenreich

Workshops|Kunstprojekt|Künstlergespräch|Symposium|Aufführungen|Performances

zum Gebirgskriegsprojekt von Jorge E. López

Wachtraum für Videogestaltung mit konkretem und instrumentalem Raumklang (2000/2001), UA Graz 2003

eine Koproduktion von ORF und ZKM  | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe mit finanzieller Unterstützung der Ruhr Triennale

 

Im praktischen und theoretischen Fokus steht das Medienkunstwerk/ Komposition „Gebirgskriegsprojekt“ des Komponisten Jorge E. López. In dem „Wachtraum für Videogestaltung mit konkretem instrumentalem Raumklang“ wurde die Absurdität des Gebirgskriegs im ersten Weltkrieg aufgrund von bearbeiteten Dokumentaraufnahmen sowie einer ergänzenden Spielhandlung auskomponiert und medial gestaltet. Auf den Alpenpässen zerbrach seinerzeit das Weltreich Donaumonarchie an seiner westlichen Grenze: Der Gebirgspass als Nahtstelle der Macht, Mensch versus Natur, auch der eigenen, inneren. Danach folgte eine geopolitische neue Grenzziehung Europas mit erheblich neuem Konfliktpotential. Die anfängliche Kriegsbegeisterung namhafter Künstler verwandelte sich im Verlauf des Ersten Weltkriegs in einen inneren Zusammenbruch und komplette Desillusionierung. Die erste Avantgarde nach der Jahrhundertwende reagierte darauf mit der Forderung nach einem umfassenden künstlerisch und gesellschaftlichen Neuanfang. Wo befinden sich diese Gebirge und Nahtstellen heute, um die und in denen Krieg geführt wird? Sind es die Firewalls der Datennetze der Weltmächte, die labyrinthischen Täler in Lateinamerika, am Hindukusch oder die ethnischen und religiösen Konflikte auf dem Balkan?

Zusätzlich zur Werkbetrachtung und Diskussion werden medienkünstlerische Kommentarwerke zum „Gebirgskriegsprojekt“ von Studierenden entwickelt und im Rahmen der „Europäischen Kulturtage Karlsruhe“ im Mai 2014 dem Karlsruher Publikum präsentiert werden. Der Komponist López wird nach Karlsruhe kommen und für Studierende dazu einen Workshop geben, sowie im Künstlergespräch mit dem Karlsruher Publikum diskutieren.

Am Round Table mit Wissenschaftlern und Medienschaffenden wird der Frage nach der Reflexion von Gebirge und Krieg in Kunst und Literatur nachgegangen. In Konzerten und Performances von Studierenden der Karlsruher Hochschule für Gestaltung und der Karlsruher Hochschule für Musik wird das Gebirgskriegsprojekt reflektiert, kommentiert und künstlerisch weitergeführt. Ein Theorie- und Medienkunstseminar hat sich den Gebirgskrieg im Sommersemester 2014 zum Thema gemacht. Die Ergebnisse werden auch in den ARD Hörspieltagen sowie im Festival „ZeitGenuss“ 2014 präsentiert werden.

 

Kommentarwerke zum Gebirgskriegsprojekt

Das autonome Kommentarwerk zu Jorge Lopez’ „Gebirgskriegsprojekt“ ist eine musikalische Ausarbeitung der Eindrücke und Reaktionen auf die ursprüngliche Komposition sowie die in ihr behandelte Thematik. Von einem grundsätzlich unterschiedlichen Klangvorrat ausgehend, stellen das No Input Ensemble und 2xC die Materie in einem neuen Blickwinkel dar.

Die ungewöhnliche Instrumentation ebnet dabei den Weg für eine zeitgenössische Neuinterpretation der Konfrontation des Menschen mit sich selbst und der Natur.

Die fünf Mitglieder des No Input Ensembles musizieren mit einfachen Mischpulten, die durch interne akustische Rückkopplung selbst zum Klingen gebracht werden. In diesem Zustand kontrollieren die Regler nicht mehr die Lautstärke, sondern unvorhersehbare klangliche Parameter. Nur mit äußerster Sorgfalt kann dieses chaotische System gesteuert und somit musikalisch verwendet werden. 2xC arbeitet mit Sprachmaterial für Turntables, das dazu gewissermaßen den Solopart beisteuert: Konzert für Turntables und Mischpulte.


Vom 13.-15. Mai und vom 20.-22. Mai täglich um 21:15 Uhr im Großen Studio der HfG Karlsruhe

Programm/ Veranstaltungen/ Termine

13., 14., 15. und 20., 21., 22. Mai 2014

Großes Studio |  HfG | Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe

 

Dienstag, 13. Mai

19 Uhr Werkseinführung mit Dr. Achim Heidenreich
20 Uhr Eröffnung durch Dr. Susanne Asche (Leiterin des Kulturamts Karlsruhe)
Im Anschluss wird das Medienkunstwerk/ Komposition Gebirgskriegsprojekt
Wachtraum für Videogestaltung mit konkretem und instrumentalem Raumklang (56’50“)
von Jorge E. López gezeigt
Pause
21:15 Uhr Künstlerische Kommentare (Eigenständige Werke) von Studierenden der HfG und HfM (No Input Ensemble und 2xC) zum „Gebirgskriegsprojekt“

 

Mittwoch, 14. Mai

19 Uhr Künstlergespräch mit Jorge E. López und Dr. Achim Heidenreich
20 Uhr Aufführung des Medienkunstwerks/ Komposition Gebirgskriegsprojekt – Wachtraum für Videogestaltung mit konkretem und instrumentalem Raumklang (56’50“)
von Jorge E. López
Pause
21:15 Uhr Künstlerische Kommentare (Eigenständige Werke) von Studierenden der HfG und HfM (No Input Ensemble und 2xC) zum „Gebirgskriegsprojekt“

 

Donnerstag, 15. Mai

11-13 Uhr Workshop mit Jorge E. López über seine Arbeiten für Studierende
19 Uhr Werkseinführung durch Dr. Achim Heidenreich
20 Uhr Aufführung des Medienkunstwerks/ Komposition Gebirgskriegsprojekt – Wachtraum für Videogestaltung mit konkretem und instrumentalem Raumklang (56’50“)
von Jorge E. López
Pause
21:15 Uhr Künstlerische Kommentare (Eigenständige Werke) von Studierenden der HfG und HfM (No Input Ensemble und 2xC) zum „Gebirgskriegsprojekt“

 

Dienstag, 20. Mai

18:30 Uhr Round Table zum Themenkomplex Gebirge/ Kunst/ Krieg

mit

  • Rudolf Frisius (PH Karlsruhe, Musikwissenschaftler)
  • Achim Heidenreich (HfG, Musikwissenschaftler)
  • Jan Knopf (KIT, Germanist)
  • Barbara Kuon (HfG, Philosophin)
  • Musikern von No Input Ensemble (HfM Karlsruhe) 2xC (HfG Karlsruhe)

20 Uhr Aufführung des Medienkunstwerks/ Komposition Gebirgskriegsprojekt – Wachtraum für Videogestaltung mit konkretem und instrumentalem Raumklang (56’50“)
von Jorge E. López
Pause
21:15 Uhr Künstlerische Kommentare (Eigenständige Werke) von Studierenden der HfG und HfM (No Input Ensemble und 2xC) zum „Gebirgskriegsprojekt“

 

Mittwoch, 21. Mai

19 Uhr Werkseinführung durch Dr. Achim Heidenreich
20 Uhr Aufführung des Medienkunstwerks/ Komposition Gebirgskriegsprojekt – Wachtraum für Videogestaltung mit konkretem und instrumentalem Raumklang (56’50“)
von Jorge E. López
Pause
21:15 Uhr Künstlerische Kommentare (Eigenständige Werke) von Studierenden der HfG und HfM (No Input Ensemble und 2xC) zum „Gebirgskriegsprojekt“

 

Donnerstag, 22. Mai

19 Uhr Werkseinführung durch Dr. Achim Heidenreich
20 Uhr Aufführung des Medienkunstwerks/ Komposition Gebirgskriegsprojekt – Wachtraum für Videogestaltung mit konkretem und instrumentalem Raumklang (56’50“)
von Jorge E. López
Pause
21:15 Uhr Künstlerische Kommentare (Eigenständige Werke) von Studierenden der HfG und HfM (No Input Ensemble und 2xC) zum „Gebirgskriegsprojekt“

 

Mit freundlicher Unterstützung des Kulturamts der Stadt Karlsruhe

 

 

JorgeLopez

Jorge E. López wurde 1955 in Havanna (Kuba) geboren und wuchs ab 1960 in New York City und Chicago (USA) auf. Seine ersten Kompositionsversuche stammen aus den Jahren nach 1970. Angeregt zum Komponieren wurde er durch die Musik von Mahler, Berg, Ives, Messiaen, Stockhausen und Xenakis. Von 1971 bis 1976 war López Kompositionsstudent bei Leonard Stein und Morton Subotnick am California Institute of the Arts. López bezeichnet sich als Autodidakt, dessen Wurzeln zum Teil in der westlichen Kunstmusik und zum Teil im als Methode verstandenen Surrealismus liegen, aber auch in der Wissenschaft und im Erleben der wilden Natur.

In den Jahren 1976-1982 bereiste er den US-amerikanischen und kanadischen Westen, wohnte in Seattle und begann ein wissenschaftliches Studium. In dieser Zeit entstanden auch Film- und Videoarbeiten. Erst 1981 nahm er das Komponieren konsequent wieder auf.

1990 siedelt er nach Europa über, wo er zunächst in Deutschland, dann in Oberkärnten lebte und schließlich 2008 nach Wien zog.

Von 2000 bis 2003 war er Gastkünstler beim ZKM Karlsruhe. Seine Werke für Orchester und Kammerensembles wurden bei namhaften Festivals und Konzertreihen in Europa aufgeführt, wie etwa den Donaueschinger Musiktagen, der musica viva des Bayerischen Rundfunks, bei Wien Modern, den Frankfurter Festen sowie den Salzburger Festspielen. Gefördert wurde López durch die Akademie der Künste Berlin, die Ernst von Siemens Musikstiftung München, die Paul-Sacher-Stiftung Basel, die Heinrich-Strobel-Stiftung des Südwestfunks und durch zwei österreichische Staatsstipendien.

2011 wurde seine fast einstündige II. Kammersymphonie op. 23 vom Collegium Novum unter der Leitung von Michael Wendeberg in Zürich vollständig uraufgeführt.

 

 

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